2000 Die Kleinbürgerhochzeit
Das Stück
Bertolt Brecht schrieb „Die Kleinbürgerhochzeit“ 1919, angeregt vom Münchner Komiker Karl Valentin. So viel Verständnis für menschliche Schwächen, frei von moralisierenden Absichten, so viel echten Humor hat Brecht in seine späteren Stücke nie wieder eingebracht. Später benannte er „die Hochzeit“ um in die „Kleinbürgerhochzeit“, so als sei klassenspezifisches Verhalten die Hauptsache. Sein Einakter führt jedoch ein fröhliches Dasein aus Valentinaden und Slapstick, aus Menschenbosheit und Menschenliebe, wobei das Milieu eine untergeordnete Rolle spielt. „Die Kleinbürgerhochzeit“ ist ein absolut aktuelles Stück. Zwar ist es heute nicht mehr unbedingt eine Katastrophe, wenn die Braut schwanger ist, doch die ganze Heuchelei, die Lügen, die Missgunst und auch vor allem die Art der Kommunikation sind sowohl auf offiziellem politischem, wie privatem Terrain keineswegs “passé“. Der Zufall der verlogenen Idylle und die Abgründe, die sich hinter Wohlanständigkeit und Rechtschaffenheit auftun, werden in dem Stück treffend und bösartig vorgeführt. Weil die Theatergruppe Fällanden Dialekt spielt, rücken uns die Figuren noch näher, werden schweizerischer und somit auch wiedererkennbarer. Die einzelnen Charaktere sind sehr genau und witzig gezeichnet, der Dialog ist brillant komponiert, und so bietet dieses Stück den Schauspielern viel animierendes „Futter“. Sie können aus dem Vollen schöpfen und Ueberzeichnungen sind als Stilmittel durchaus erwünscht. Da alle Mitwirkenden während des ganzen Stückes auf der Bühne sind, haben sie die Möglichkeit, ihre Figur zu entwickeln und in verschiedenen Situationen auszuprobieren. Es spielt also jede und jeder gewissermassen eine Hauptrolle.
Regie
Charlotte Joss
Autor
Bertolt Brecht
Mitwirkende
Willy Neubauer, Hanna Neher, Luki Gadient, Beat Thöny, Franz Müller, Nathalie Gessner, Werner Brodbeck, Vreni Urech, Bruno Oberhänsli, Elisabeth Pfulg, Andi Klaus, Rahel Huber
Bertolt Brecht schrieb „Die Kleinbürgerhochzeit“ 1919, angeregt vom Münchner Komiker Karl Valentin. So viel Verständnis für menschliche Schwächen, frei von moralisierenden Absichten, so viel echten Humor hat Brecht in seine späteren Stücke nie wieder eingebracht. Später benannte er „die Hochzeit“ um in die „Kleinbürgerhochzeit“, so als sei klassenspezifisches Verhalten die Hauptsache. Sein Einakter führt jedoch ein fröhliches Dasein aus Valentinaden und Slapstick, aus Menschenbosheit und Menschenliebe, wobei das Milieu eine untergeordnete Rolle spielt. „Die Kleinbürgerhochzeit“ ist ein absolut aktuelles Stück. Zwar ist es heute nicht mehr unbedingt eine Katastrophe, wenn die Braut schwanger ist, doch die ganze Heuchelei, die Lügen, die Missgunst und auch vor allem die Art der Kommunikation sind sowohl auf offiziellem politischem, wie privatem Terrain keineswegs “passé“. Der Zufall der verlogenen Idylle und die Abgründe, die sich hinter Wohlanständigkeit und Rechtschaffenheit auftun, werden in dem Stück treffend und bösartig vorgeführt. Weil die Theatergruppe Fällanden Dialekt spielt, rücken uns die Figuren noch näher, werden schweizerischer und somit auch wiedererkennbarer. Die einzelnen Charaktere sind sehr genau und witzig gezeichnet, der Dialog ist brillant komponiert, und so bietet dieses Stück den Schauspielern viel animierendes „Futter“. Sie können aus dem Vollen schöpfen und Ueberzeichnungen sind als Stilmittel durchaus erwünscht. Da alle Mitwirkenden während des ganzen Stückes auf der Bühne sind, haben sie die Möglichkeit, ihre Figur zu entwickeln und in verschiedenen Situationen auszuprobieren. Es spielt also jede und jeder gewissermassen eine Hauptrolle.
Regie
Charlotte Joss
Autor
Bertolt Brecht
Mitwirkende
Willy Neubauer, Hanna Neher, Luki Gadient, Beat Thöny, Franz Müller, Nathalie Gessner, Werner Brodbeck, Vreni Urech, Bruno Oberhänsli, Elisabeth Pfulg, Andi Klaus, Rahel Huber